Wassersporttag mit Geflüchteten im Rahmen einer VDWS- Instructor Fortbildung

  • VDWS- Mitglied/Schule: Wassersportzentrum der Humboldt Universität Berlin
  • Zielgruppe: Jugendliche Geflüchtete aus verschiedensten Ländern
  • Wassersportarten: SUP, Segeln, Windsurfen, Wakeboarden
  • Intention/Ziele:
  • Den Jugendlichen, die sonst nicht die Möglichkeit dazu haben- Erlebnisse und Erfahrungen in unterschiedlichen Wassersportarten zu kommen lassen.
  • Dadurch Angst vorm Wasser verlieren und soziale Ängste abbauen
  • Evtl. die Aussicht auf ein interessantes Berufsfeld erhalten
  • Durch die Kombination mit den VDWS- Instructors gegenseitiges Verständnis schaffen und die Kommunikation fördern
  • Für die VDWS- Instructors eine Durchführungsform wählen, die ihnen sonst in ihrer Laufbahn so gut wie nie begegnet- auf diese Art und Weise Offenheit für Neues fördern.
  • Veranstaltungen: 2021 an einem kompletten Tag von morgens bis abends mit 8 Jugendlichen im Alter von 14- 18 Jahren und 4 VDWS- Instructors
  • Kooperationspartner: 

In der Gastronomie nennt man die Kombination oder Verschmelzung zweier Küchen „Fusion“. In der Berliner Partyszene ist das gleichnamige Festival auch ein Begriff. An einem schönen Tag im August war es endlich soweit für unsere Fusion! Nachdem aufgrund der Ereignisse, die eigentlich niemand mehr erwähnen möchte, der erste Anlauf im Mai 2020 abgesagt werden musste, konnten wir endlich auch praktisch zusammen bringen, was  unter dem Dach des VDWS ja schon länger zusammen gehört: professionelle Ausbildung und soziales Engagement im Wassersport.

Auf dem Gelände des Wassersportzentrums der Humboldt Uni Berlin in Schmöckwitz fand die erste VDWS Lizenzfortbildung statt, die gleichzeitig ein soziales Wassersportprojekt war! Geboren wurde die Idee in Gesprächen des Leiters des Zentrums und Lehrteamers Jens mit dem Mitglied des VDWS Vorstandes und Gründer der „VDWS social projects“ Initiative Florian Krämer. Das Konzept war einfach und gleichzeitig genial: Warum nicht das angenehme mit dem Nützlichen verbinden? VDWS Lizenz Inhaber müssen sowieso regelmäßig durch Fortbildungen ihren Kenntnisstand und Erfahrungsschatz erweitern.

Damit es nicht bei grauer Theorie bleibt, werden in der Fobi-Gruppe erarbeitete Konzepte oft in der Praxis ausprobiert und reflektiert. Die Idee war also, Menschen die üblicherweise keinen Zugang zu unseren wunderbaren Sportarten haben, einen Nachmittag des Ausprobierens von Wassersportarten zu ermöglichen! Gemeinsam mit dem Rügener Wassersportverein tow e.V., der seine Arbeit auf diese Art von sozialen Projekten konzentriert, wurde diese Idee nun in die Tat umgesetzt. Durch Verbindungen des Vereins zur SozDia-Stiftung in Berlin kamen 8 geflüchtete Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren in den Genuss eines Nachmittags, der Ihnen sicher noch länger in positiver Erinnerung bleiben wird.

Vier Teilnehmer des VDWS bereiteten am Vormittag akribisch vor was am Nachmittag in die Tat umgesetzt werden sollte. Zusätzlich zu den Anforderungen, die ohnehin an eine professionelle Wassersportveranstaltung gestellt werden, hatten die Teilnehmer hier einige zusätzliche Herausforderungen zu bewältigen: Zum einen war nicht klar, wie Kommunikation mit den Teilnehmern möglich sein wird oder ob die Jugendlichen überhaupt Schwimmen können. Die größte Frage, traurig aber wahr, die jedoch im Raum stand, war, ob nicht eventuell negative bis traumatische Fluchterfahrungen eine Rolle spielen könnten.

Gegen Mittag erschien dann überpünktlich die Gruppe der Jugendlichen gut gelaunt und „ready for action“. Da blieb zum Glück noch genug Zeit fürs entspannte Kennenlernen, tonnenweise Fotos und einen Trip zur Tankstelle, um sich mit Energy Drinks und Chips zu versorgen nachdem das mitgebrachte Brot und der Hummus weggepicknickt waren. Als lockeren Einstieg in den Wassersportteil des Tages hatte sich die VDWS Trainergruppe einen kurzen Segelausflug überlegt. Danach war auf jeden Fall klar, dass es wenig Berührungsängste mit dem Element Wasser gab. Als nächstes Stand damit das einfach zugängliche SUP auf dem Programm. Nachdem sich alle zunächst selbst ausprobieren konnten, war der gemeinsame Ritt auf dem Riesen SUP der Höhepunkt.

 

Wer noch Zweifel an der Begeisterung der Jungs für den Wassersport hatte, konnte sich eine besseren belehren lassen, als die mutigsten sich auf einem Surfboard im Wakeboardstyle hinter dem Motorboot über den Zeuthener See ziehen ließen. Abgerundet wurde die Fortbildung und der Tag mit einer gemeinsamen Feedbackrunde. Klar ist, dass dieser Tag nur der Anfang der Idee war, soziales Engagement und VDWS Ausbildungsformate zu verbinden. Nächstes Jahr wird es sicher eine Wiederholung oder sogar Erweiterung der Idee geben!

Ein ganz herzlicher Dank gilt dem ganzen HU- Wassersportzentrum inkl. seines tollen Teams und dem VDWS für die gesamte Unterstützung bei der Vorbereitung, Der Durchführung und den vielen kleinen Geschenken für die Teilnehmer!!

 

Andreas